Dass Katzen häufig Probleme mit den Nieren haben, ist allseits bekannt, doch auch Hunde können unter akuten oder chronischen Niereninsuffizienz leiden. Dieses Wissen ist leider jedoch nicht allzu weit verbreitet und das nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass bei einem Hund die Erkrankung oft sehr spät oder sogar überhaupt nicht erkannt wird, zu mindestens nicht rechtzeitig. In Folge einer Niereninsuffizienz versterben mehr Hunde, als bei einer Erkrankung des Herzens der Fall ist. Wie eine Niereninsuffizienz beim Hund erkannt werden kann und welche Maßnahmen zur Genesung notwendig sind, erklärt dieser Ratgeber.
Große Wirkung durch vergleichsweise kleines Organ
Bei einem Hund sind die zwei Nieren geschützt durch eine Fettschicht und befinden sich auf Höhe des Lendenbereichs neben der Wirbelsäule. Durch die Nieren wird die ganze Zeit Blut gepumpt und mittels Filterzellen (Nephronen) werden sie befreit von Schadstoffen. Sie zählen daher unter anderem zu den elementarsten Organen zur Reinigung vom Körper des Hundes. Jeden Tag entstehen harnpflichtige Substanzen und giftige Abbauprodukte vom Eiweißstoffwechsel, wie z.B. Kreatin und Ammoniak. Die Nieren des Hundes filtern diese jeden Tag aus dem Blut heraus. Die kleinen Organe haben aber noch weitere wichtige Funktionen, weshalb es umso schlimmer ist, wenn sich eine Niereninsuffizienz einstellt. Sterben genannte Filterzellen, also die Nephronen Stück für Stück ab, entwickelt sich eine chronische Niereninsuffizienz, vereinfacht auch Nierenversagen.
Welche Ursachen können für eine Niereninsuffizienz verantwortlich sein?
Sind die Nieren vom Hund erkrankt, kommt es erst äußerst spät zu sichtbaren Symptomen. Das äußerlich zu erkennende Nierenversagen tritt erst dann ein, wenn bereits rund 75 Prozent von den Nephronen zerstört wurden. Die daraus resultierenden Folgen sind verheerend, denn weder Schlackeprodukte, noch Schadstoffe können von den Nieren mehr herausgefiltert werden. Das wiederum hat zur Folge, dass der Hund von innen heraus vergiftet wird. Es drohen Blutarmut, eine Unterversorgung der Körperzellen und hoher Blutdruck.
Ein Auftreten der Erkrankung schon in jungen Alter deutet in vielen Fällen auf eine genetische Disposition hin. Zudem ist inzwischen bekannt, dass spezielle Hunderassen anfälliger für diese Art Erkrankung sind, als andere Rassen. Anfällig für eine Niereninsuffizienz sind vor allem:
- Dobermänner
- Berner Sennenhunde
- Golden Retriever
- West Highlander
- Terrier
- Beagles
- Bullterrier
- Rottweiler
- Chow-Chows
Unterschied akute und chronische Niereninsuffizienz
Bei einer akuten Niereninsuffizienz treten die Symptome plötzlich und sehr stark auf, was die Folge der verminderten Durchblutung der Nieren ist. Unter anderem möglich aufgrund von:
- Schockzustand
- Kreislaufkollaps
- Flüssigkeits- oder Blutverlust z.B. durch einen Unfall
- Blasensteine
- schwere Infektionskrankheiten
Die chronische Niereninsuffizienz hingegen muss durch Symptome rechtzeitig erkannt werden, was aber in den meisten Fällen kaum geschieht, da es für das Nierenversagen beim Hund kaum spezifische Symptome gibt und viele Hundehalter diese falsch interpretieren. Über vorbeugende Maßnahmen sollte daher jeder Hundebesitzer nachdenken wie bspw. spezielle Nahrungsergänzungsmittel gegen Niereninsuffizienz. Klinische Symptome für eine chronische Niereninsuffizienz können sein:
- Teilnahmslosigkeit
- Mattigkeit
- Müdigkeit
- Trägheit
- Lustlosigkeit
- Schwerfälligkeit
Umso weiter die Erkrankung fortschreitet, umso vermehrt zeigen sich die Symptome und das in einer großen Breite an Variationen. Hundehalter sollten daher sofort aufmerksam werden, wenn der Hund phasenweise oder stetig zunehmend äußerst viel trinkt und häufiger Urin lassen muss. Dies sind nämlich die am häufigsten auftretenden Anzeichen dieser Krankheit.